Bezirk Aue​rbach

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Urlaub

Manche haben ihn schon hinter sich, einige sind gerade unterwegs und für andere steht die schöne Zeit noch aus. Aber was heißt das eigentlich: Urlaub? Was bedeutet dieses Wort? Wo kommt es her?

Ein Klick ins Internet macht mich schlauer. Mit Strandkorb, Ausschlafen und „Seele baumeln lassen“ hat das Wort ursprünglich nichts zu tun. Urlaub leitet sich vom althochdeutschen Wort „urloup“ ab und bedeutet so viel wie „Erlaubnis“. Im 19. Jahrhundert bürgerte es sich in der Welt des Militärs und der Behörden ein und bezeichnete die Erlaubnis, sich von der Kaserne oder vom Arbeitsplatz zu entfernen. Mittlerweile gibt es ein Recht auf Urlaub. Gott sei Dank! Schließlich fühlen sich immer mehr Menschen überlastet und ausgebrannt. Neben der Erholung und besonderen Erlebnissen und Entdeckungen bietet der Urlaub auch die Möglichkeit, die täglichen Dinge etwas "langsamer angehen" zu lassen. Im Sinne von: Erlaube dir selbst mal das Nichtstun! Entspann dich! Übe Gelassenheit! Nimm dir Zeit für dich! Geh langsamer! – dann ist Zeit, die Menschen um dich herum besser wahrzunehmen, dann ist Zeit, über die Gespräche und Begegnungen der letzten Tage nachzudenken, dann ist Zeit, zu den Menschen, die uns wichtig sind, neu Kontakt aufzunehmen oder den vergessenen Freunden nachzugehen.

Geh langsamer - nimm dir Zeit, dann wirst Du auch die Stimme Gottes hören, denn Gott ist gegenwärtig. Um Gottes Stimme zu hören, braucht es die Langsamkeit und Stille. Gott ist gegenwärtig, er ist nur manchmal in unserer lauten und schnellen Umgebung so schwer wahr zu nehmen. Urlaubszeit ist die Zeit, nach der Stimme Gottes zu fragen und Gott neu zu entdecken. Der Verein „andere Zeiten“ hat ein Urlaubsbegleitheftchen herausgegeben in denen sich ein paar Tipps finden, wie wir uns selbst, unseren Mitmenschen und auch Gott in diesen freien Tagen auf die Spur kommen können. Vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp für dich dabei: Geben sie ihrem Dank eine Adresse: Erzählen sie Gott, was sie tagsüber an Schönem erlebt haben. Entdecken sie die Langsamkeit. Lassen sie alles was das Leben schneller macht, links liegen: Rolltreppen, Autos, Handys, Fernbedienungen… .

Machen sie einen Nachtspaziergang. Benutzen sie keine Taschenlampe, sondern verlassen sie sich auf ihre Sinne, hören, riechen sie die besonderen Geräusche und Gerüche der Nacht. Schreiben sie einen längst fälligen Brief: Wem wollten sie schon lange etwas sagen, das ihnen am Herzen liegt. Genießen sie etwas Zweckfreies: den Weg einer Wolke verfolgen. Eine Ameise auf einem Grashalm spazieren lassen. Das Wasser durch die Hände rinnen lassen. Gehen sie barfuß über eine regennasse Wiese. Fühlen sie die Regentropfen auf den Grashalmen, spüren sie den Duft der Erde, atmen sie bewusst ein und aus: Hier ist ihr Leben, hier ist die Erde, aus der sie gemacht sind, zu ihr kehren sie einmal wieder zurück. Gönnen sie sich Momente der Einsamkeit. Was belastet sie? Wovor haben sie Angst? Worauf hoffen Sie? Erzählen sie es Gott, vertrauen sie darauf, dass er etwas daraus machen wird. Setzen sie sich frühmorgens in die Dunkelheit eines Berges oder Sees. Erleben sie, wie die erste Helligkeit langsam einzieht. Ahnen sie die Kraft der Sonne und der Auferstehung.

Na war etwas für sie dabei?! Ich wünsche Euch und Ihnen, dass Ihr in der Urlaubszeit, (ob nun irgendwo unterwegs oder zuhause) wirklich Momente findet, in denen Ihr zur Ruhe kommt und in denen Ihr spürt, dass Gott der tragende Grund Deines Lebens ist. Wer das erlebt, für den wird der Urlaub zu echten Ferien. Denn dieses Wort stammt vom lateinischen „feriae“ und meint: freie oder Feiertage.

Eine gesegnete und behütete Urlaubszeit wünscht
Gemeindepädagogin
Mandy Merkel